Pratschjeck op Fastelovvend

11.10.2019 - 10.03.2019

Narrenkappe und Orden, Kamelle und Konfetti – jedes Jahr wieder verwandelt Aachen sich mit einem pratschjecken „Oche Alaaf“ für ein paar Tage in die sprichwörtlich verkehrte Welt.

Der organisierte Karneval beginnt mit der Gründung des ersten Karnevalsvereins „Aachener Karnevals Florresei“ im Jahr 1829. Rund um die beiden Symbolfiguren Prinz Karneval und Märchenprinz – in ihren Formen regional einzigartig – steigt Aachen schnell zu einer der karnevalistischen Hochburgen in Deutschland auf. Nach den exklusiven Karnevalsfesten im 19. Jahrhundert entwickelt sich – bedrängt durch Krisen und Krieg – der Karneval zwischen den Weltkriegen wieder zum volkstümlichen Brauch. Wie tief dieser in der Aachener Seele verwurzelt ist, tritt in der Nachkriegszeit zu Tage: Bunt und laut kehren die Aachener Narren ins Leben zurück und geben ihrem Fastelovvend zwischen dem karnevalistischen Treiben im Grenzland auf der einen und dem Rheinischen Karneval auf der anderen Seite ein ganz besonderes Antlitz.

Neben einem chronologischen Durchgang durch die Geschichte des Aachener Karnevals widmet sich die Ausstellung im Centre Charlemagne ganz grundlegenden Themen: Wie funktioniert eigentlich ein Karnevalsverein? Welche Rolle spielt die Frau im Karneval? Wie passen Integration und Inklusion zum Karneval? Karnevalszeitungen zum Lesen, Büttenreden zum Anhören und Umzüge zum Anschauen ergänzen das Bild eines traditionsbewussten und dabei innovativ ausgerichteten Karnevals in Aachen, der seit 2014 als Teil des Rheinischen Karnevals zum immateriellen Weltkulturerbe der Menschheit gehört.

Achtung: Während der Ausstellung ist das Centre Charlemagne donnerstags bis 20.00 Uhr geöffnet!
Kuratorin: Julia Samp