Alle für eine? – 50 Jahre kommunale Neuordnung in Aachen
30.04.2022 - 14.08.2022Im Jahr 2022 jährt sich die kommunale Neugliederung in Aachen zum 50. Mal. Das sogenannte Aachen-Gesetz trat am 1. Januar 1972 in Kraft, mit dem die Neugliederung des Kreises Aachen beschlossen wurde. Aachen wuchs dadurch nicht nur auf etwa das Dreifache seiner Fläche, sondern gewann auch rund 63.000 Einwohner hinzu. Die ehemaligen Gemeinden Brand, Eilendorf, Haaren, Kornelimünster, Laurensberg, Richterich und Walheim wurden durch die Eingemeindung zu neuen Stadtteilen der Stadt Aachen.
Die kommunale Neuordnung von 1972, bei der die sieben Gemeinden ihre Eigenständigkeit verloren, war nichts völlig Neues, fand jedoch in einem bisher nicht gekannten Ausmaß statt. Bereits 1897 wurde die Stadt Burtscheid mit der Stadt Aachen zusammengeschlossen, 1906 folgte die Eingemeindung der Gemeinde Forst.
Die Ausstellung wird die vielgestaltigen Hintergründe und Auswirkungen der Neugliederung sowie die unterschiedlichen Perspektiven von Stadt, Gemeinden und Bürger*Innen vorstellen. Dabei stehen die sieben eingemeindeten Orte mit ihrer jeweiligen historischen Entwicklung, ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Zentrum. „Harte“ Aspekte wie Stadt- und Wirtschaftsentwicklung und „weiche“ Aspekte wie die Erschütterung des Zugehörigkeitsgefühls der Menschen in den eingemeindeten Orten werden gleichermaßen thematisiert.
Gezeigt werden Dokumente verschiedenster Art, Pläne und Karten, Foto- und Filmmaterial sowie dreidimensionale Exponate wie Vereinsfahnen, Einrichtungsgegenstände aus den alten Gemeindesälen und Modelle historischer Gebäude. Infografiken und Karten erläutern anschaulich die wichtigsten Aspekte, darüber hinaus gibt es Medienstationen mit Zeitzeugeninterviews mit Beteiligten aus Politik und Verwaltung, die von ihren persönlichen Erfahrungen berichten.
Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit mit den Heimat- und Geschichtsvereinen der eingemeindeten Orte.
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