03.06.2023

Der Bend ist auf – Aachener Jahrmärkte in Geschichte und Gegenwart

„Es geht noch einmal rund!“, tönt es aus dem Lautsprecher, begleitet von Krachen, Zischen, Klingeln, Rattern und untermalt von den pulsierenden Bässen von Pop- und Schlagermusik. Alles bewegt sich, dreht sich, blinkt, glitzert, leuchtet und wird dabei von süßen, salzigen, frittierten Gerüchen begleitet. Kurz: Der Bend ist auf! Und er begrüßt uns schon mit einem Anschlag auf die Sinne, bevor wir überhaupt eines der Fahrgeschäfte betreten haben. Achterbahnen, Kettenflieger, Schiffsschaukeln sind mit Hilfe modernster Technik darauf angelegt, uns reizüberfluteten Menschen doch noch einmal den ultimativen Adrenalin-Kick zu verschaffen.
Wie aber hat das alles angefangen, zu einer Zeit, als es noch keinen Strom, keine Lautsprecher, keine Motoren, Hydraulik und Stahlkonstruktionen gab, wie sie heute einen Jahrmarkt kennzeichnen? Und woher kommt das Wort Kirmes?
Die Ausstellung im Centre Charlemagne wirft einen Blick auf die Geschichte des Aachener Bend und schaut dabei besonders auf die Menschen hinter der bunten Glitzerwelt. Um die Schausteller*innen, das fahrende Volk, wie man es früher oft genannt hat, ranken sich Vorurteile wie romantische Vorstellungen. Wie viel davon wahr ist und wie ihr Alltag tatsächlich aussieht, haben uns Schausteller*innen der Region verraten und uns mit Erinnerungsstücken aus ihrem privaten Fundus unterstützt. Mit mehr als 300 Exponaten erzählt die Ausstellung, wie sich das Aachener Volksfest im Laufe der Zeit immer wieder verändert hat. Dabei haben sich nicht nur die Attraktionen gewandelt, sondern auch die Standorte. Am heutigen Standort auf dem Bendplatz findet die Kirmes erst seit 1927 statt. Und vorher? Kommen Sie vorbei, wir zeigen es Ihnen!