Museum

Architektur

Katschhof

Der Katschhof im Jahr 1910 mit Blick auf das neogotische Rathaus – links daneben das Verwaltungsgebäude, wie es vor dem Zweiten Weltkrieg aussah Foto: Gerhard Mertens / Stadtarchiv

Das Centre Charlemagne hat einen der prominentesten Standorte der Stadt: Hier, an der Westseite des Katschhofes, verlief einst der Verbindungsgang zwischen der karolingischen Königshalle und der Marienkirche, dem heutigen Dom. Ende des Mittelalters befand sich ungefähr an der Stelle des heutigen Museums die „Acht“, ein Gerichtsgebäude, vor dem der Schandpfahl stand – „Kaak“ oder „Kaks“ genannt, daher der heutige Name „Katschhof“.

Nach dem großen Stadtbrand im Jahr 1656 errichtete J.J. Couven 1748 anstelle der „Acht“ einen barocken Neubau. Später kam ein Komödienhaus hinzu, das Stadtbaumeister A.F.F. Leydel im 19. Jahrhundert in die „Große Karlsschule“ verwandelte. 1903 wurde an der Stelle ein opulentes Verwaltungsgebäude gebaut, die Ritter-Chorus-Straße wurde angelegt. Damit war die bislang geschlossene Westseite des Hofes durchbrochen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg schuf Gerhard Graubner, einer der bedeutendsten Vertreter der Stuttgarter Schule, anstelle des weitgehend zerstörten Hauses ein modernes Verwaltungsgebäude. Als prägendes Beispiel für die Architektur der Nachkriegszeit steht dieser Bau, der zwischen 1957 und 1960 entstand, unter Denkmalschutz.

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Nach dem Zweiten Weltkrieg schuf Gerhard Graubner anstelle des weitgehend zerstörten Hauses ein modernes Verwaltungs-gebäude.

Die Aachener hks-Architekten Jochen König und Thomas Croon, die 2009 mit der Aufgabe betraut wurden, das Centre Charlemagne in Graubners Verwaltungsgebäude zu integrieren, restaurierten die Fassade zum Katschhof und zur Ritter-Chorus-Straße aufwändig. Auf dem ehemaligen Vorplatz wurde ein vollständig verglaster Eingangsbereich neu gestaltet.

Die Architekten griffen bei der Umgestaltung eine städtebauliche Besonderheit Aachens auf – die Dreiecksform: Einige Plätze in Aachens historischer Innenstadt sind dreieckig, weil das Raster der römischen Stadt durch die christlich-karolingische Pfalzanlage Richtung Osten verschoben wurde. So wird der Blick des Besuchers beim Betreten des Gebäudes über das Foyer auf ein „aufgeständertes Dreieck“ gelenkt – die Außenwände des etwa 215 Quadratmeter großen Wechselausstellungsraumes. Beleuchtete Spannelemente, die mit Jahreszahlen und Ereignissen aus der Geschichte Aachens bedruckt sind, machen den Raum zu einem zentralen Gestaltungselement.