Museum
Dauerausstellung
Geschichte Aachens – Stadt Karls des Großen
In der Dauerausstellung des Centre Charlemagne lernen Sie die bedeutendsten Aachener Figuren, Ereignisse und Geschichten kennen.
Sie erfahren etwas über die „Frühe Besiedlung“ (5. Jt. v. Chr. – 7. Jh. n. Chr.), vor allem über das römische Aachen. Die Abteilungen „Pfalz und Marienkirche Karls des Großen“ (8. – 9. Jh.) und die „Stadt der Krönungen“ (10. – 16. Jh.) geben Einblicke in die mittelalterliche Zeit. „Die barocke Bäderstadt“ (17. – 18. Jh.) und „Aufbruch in die Moderne“ (19. Jh.) zeigen Aachen als mondänen Kurort, in dem adlige Gäste und Berühmtheiten Zerstreuung suchten, und als aufstrebende Industriestadt. „Von der Frontstadt zur Europastadt“ (20. – 21. Jh.) thematisiert die Zeit in und nach den großen Kriegen des 20. Jahrhunderts bis hin zu Aachen als Stadt der europäischen Versöhnung und Entwicklung, in der jedes Jahr der Karlspreis an bedeutende Europäer verliehen wird.
Die abschließende Medienstation „Aachen heute“ spürt in zahlreichen Interviews den Meinungen der Aachener über „ihre Stadt“ nach und zeigt Aachen als lebendige und vielfältige Europastadt.
Insgesamt helfen mehr als 20 interaktive Medienstationen bei der Erschließung der Ausstellung und ihrer einzelnen Abteilungen.
Karl der Große als zentrale Leitfigur
Immer mit dabei: Karl der Große als zentrale Leitfigur, in der sich Aachener und europäische Geschichte kreuzen. So ist in der Ausstellung das Original der Bronzestatue zu sehen, die der Besucher als Kopie vom Marktbrunnen kennt.
Fast zwei Jahrzehnte lang war Aachen Mittelpunkt des karolingischen Imperiums. Karl ließ den königlichen Palast, die Pfalz, zum prächtigen Herrschaftssitz ausbauen und die Marienkirche errichten, den Kernbau des heutigen Doms. Mit seiner Krönung zum Kaiser in Rom an Weihnachten 800 erneuerte er als mächtiger Herrscher des fränkischen Großreiches das weströmische Kaisertum. Charlemagne – Karl der Große – ist der mythische Ahnherr Europas und Gründervater zweier Nationen: Frankreich und Deutschland.
Auch nach seinem Tod im Jahr 814 spielte Karl eine bedeutende Rolle in der Aachener Stadtgeschichte: Die Legendenbildung um das Grab des Kaisers und der Marmorthron in der Marienkirche machten die Stadt zum prädestinierten Ort der mittelalterlichen Königskrönungen. Die Heiligsprechung am 29. Dezember 1165 gab dem lokalen Karlskult den entscheidenden Anstoß. Karl der Große wurde zum verehrten Patron der Marienkirche wie auch der aufstrebenden Stadtgemeinde. Mit der umfangreichen Privilegierung Aachens legte Kaiser Friedrich Barbarossa nur wenige Tage nach der Heiligsprechung den Grundstein für den Aufstieg zur blühenden Reichsstadt. In der Neuzeit wurde der Mythos Karls des Großen dann politisch instrumentalisiert. Napoleon und Wilhelm II. stellten sich bewusst in die Nachfolge des karolingischen Kaisers. „Je suis Charlemagne – Ich bin Karl der Große“, hat Napoleon gesagt. Seit 1950 wird jedes Jahr im „Krönungssaal“ des Aachener Rathauses der Karlspreis für besondere Verdienste um Europa verliehen.